Digitalgeschichte trifft Kunst

Wie kann ein Dialog von Digitalgeschichte und Kunst aussehen? In ihrem interdisziplinären Gespräch gingen der Potsdamer Künstler Rudi Fischer und Martin Schmitt von der TU-Darmstadt / ZZF Potsdam grundlegenden Themen des Digitalen Zeitalters aus unterschiedlichen Perspektiven auf den Grund. Sie sprachen am historischen Ort des ehemaligen Datenverarbeitungszentrums Potsdam über die Diskurse der Digitalisierung, von der Ersetzung des Menschen, über die Überwachung und die Arbeit im Finanzmarktkapitalismus bis hin zu Filterblasen und Informationsströmen. Anlass des Gespräches war die aktuellen Ausstellung „Zeichen der Zeit“ im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum, Potsdam. Im Gespräch entstanden neue Blickwinkel und überraschende Erkenntnisse, beispielsweise zur materiellen Standardisierung des Digitalen.

Text: Martin Schmitt
Video: Rudi Fischer, Container Art Care

Besucherin sitzt vor Video in der Ausstellung "The Influencing Machine"

The Influencing Machine

Die digitale Beeinflussung des Menschen erfolgt subtil. Sie ist abstrakt, lautlos und oft schwer nachzuvollziehen. Eine Ausstellung in der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) in Berlin versucht, dieser Abstraktion beizukommen. Dabei findet sie selten die notwendige neue Sprache, sondern verharrt allzu oft in bekannten Topoi. Eine Ausstellungsbesprechung von Martin Schmitt auf Zeitgeschichte-Online.

Bild der Ausstellungseröffnung mit überwachendem Auge

Identität im Digitalen Zeitalter – Ausstellungsbesprechung „Nervöse Systeme – Quantifiziertes Leben und die soziale Frage“

„[E]ine Atmosphäre wachsender Reizbarkeit und Ungeduld, die häufige Überreaktion auf geringfügige Herausforderungen und das zunehmende Gefühl des Verlierens der Zeit“[1] – so charakterisiert Joachim Radkau das Zeitalter der Nervosität in seinem Buch über die technische Veränderung der Welt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine Ausstellung in Berlin fragt nun, ob wir in Zeiten von Big Data, informationstechnologischer Abhängigkeit und wohlwollender Vollüberwachung unseres Lebens wieder am Rande eines Nervenzusammenbruches stehen. Von Martin Schmitt

Zum Artikel bei Zeitgeschichte-Online.

 

DIE WILDEN WURZELN DES WORLD WIDE WEB

Das Internet: Geschaffen von Wissenschaftlern und der Gegenkultur, finanziert und beeinflusst durch das Militär, so die These unseres Projektmitarbeiters Martin Schmitt, die er in seiner Magisterarbeit darlegte. Nun widmete sich auch ARTE der Thematik mit einem ganz ähnlichen Ansatz. Am 14. Mai dieses Jahres zeigten sie eine Dokumentation über die Ursprünge des Internet und des World Wide Web zwischen Militär und Gegenkultur. Sie ist 7 Tage nach Ausstrahlung der Wiederholung, also bis zum 5. August, noch über ARTE 7+ online abrufbar, findet sich inzwischen aber auch auf YouTube.

Grafik: ARTE Logo, http://www.arte.tv/de