KC85/3 an Bord der MS Wissenschaft

Die Geschichte der Künstlichen Intelligenz in der DDR: Forschungsprojekt an Bord der MS Wissenschaft

Künstliche Intelligenz hat Geschichte. Ein Strang dieser Geschichte reicht zurück in die ehemalige DDR. Am Beispiel eines interaktiven DDR-Mikrocomputer KC85/3 mit Schachprogramm zeigen Stefan Höltgen (HU Berlin) und Martin Schmitt (ZZF Potsdam) an Bord des Ausstellungsschiffs „MS Wissenschaft“, wie das gegenwärtige Hype-Thema künstliche Intelligenz historisch eingeordnet werden kann. Das Binnenschiff MS Wissenschaft reist in den kommenden Monaten durch Deutschland: Ein Besuch lohnt sich!

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Die Geschichte der Blockchain

Die Technologie der Blockchain verspricht Großartiges: Eine ähnliche Revolution der Digitalisierung wie die Verbreitung des TCP/IP-Protokolls in den 1980er-Jahren, eine so tiefgreifende Veränderung wie die industrielle Revolution. Aber wo liegen die Wurzeln der Technologie, welchem Zeitgeist entspringt sie? Eine grobe Skizze zur Vorgeschichte der Gegenwart im Digitalen. Von Martin Schmitt

Die Funktionsweise der Technologie ist schnell erklärt. Blockchain funktioniert wie ein großes, öffentlich geteiltes Kassenbuch der Buchhaltung, in der verschlüsselte Hinweise auf die Transaktionen verzeichnet sind, beispielsweise von Geld. Das Ziel der dezentralen Verwaltung: Transparenz und die Abschaffung von Intermediären. Kurz: Geld ohne Banken, Nationen ohne Regierungen. Das klingt ganz wie in den 1990er-Jahren, als dies alles bereits das Web versprach.

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Uranbergbaubetrieb Willi Agatz, Dresden / 1-Megabit-Chip-Übergabe an DDR-Staatschef Erich Honecker 1988 (Fuciker (Jürgen Obiegli) / Bundesarchiv Koblenz/Franke / Collage: Bens

Feature: „Neuland: Die Entwicklung des 1-Megabit-Chips in der DDR“

Die Entwicklung des 1-Megabit-Chips in der DDR in den Jahren 1986-88 war ein Prestigeprojekt der DDR sondergleichen. Honecker wollte damit die Leistungsfähigkeit des sozialistischen Staates in der Hochtechnologie unter Beweis stellen. Eine Feature-Serie des Deutschlandfunk Kultur verknüpft dessen Entwicklung mit der Zeitgeschichte der Spätphase der DDR. In 6 Folgen beleuchtet Dörte Fiedler mit szenischen O-Tönen und einer fesselnden Story das oft vergessene Jahr 1988 und die Hintergründe der Entwicklung der Mikroelektronik-Entwicklung in der DDR.

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Digitalgeschichte Mittel-/Osteuropas

Digitalgeschichte ist nicht universal, sondern immer lokal gekoppelt. Dieser technikhistorische Grundsatz zeigte sich auf faszinierender Weise auf der diesjährigen Konferenz der IFIP Working Group 9.7 „History of Computing“. Als Teil des World Computer Congress in Poznan stellte die Gruppe inspiriert vom polnischen Konferenzort die Digitalgeschichte Mittel-/Osteuropas in den Mittelpunkt. Die Vorträge boten damit eine Horizonterweiterung über das US-amerikanische Meisternarrativ hinaus, das in den letzten Jahren immer wieder kritisch hinterfragt wurde. Sie basierten in weiten Teilen auf bisher unbekanntem Material oder Informationen.

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Sammelband des Computerisierungsprojekts am ZZF erscheint zum Historikertag

Wau Holland hackt in einer Telefonzelle; Datenverarbeiter in der Sparkasse Ludwigsburg

Von deutschen Hackern bis zur Datenverarbeitung in Unternehmen reicht das Themenspektrum des neuen Sammelbandes. 

Die ausgearbeiteten Beiträge der Abschlusstagung des SAW Projekts „Aufbrüche in die digitale Gesellschaft. Computerisierung und soziale Ordnungen in der Bundesrepublik und DDR“, (30. und 31. März 2017, Potsdam), werden nun pünktlich zum nächsten Historikertag erscheinen. Die Beiträge befassen sich mit den Veränderungen durch die Etablierung der Computer, die seit den 1950er-Jahren zu massiven gesellschaftlichen Umwälzungen führten, jedoch in der Zeitgeschichtsforschung wenig beachtet wurden. Die Geschichte der Sicherheitspolitik, des Wohlfahrtsstaats und des Kreditwesens, der sich wandelnden Arbeitswelt, der Organisationstrukturen sowie die Geschichte der Subkulturen werden durch die Einbeziehung der Computertechnologie neu analysiert. Die technischen und gesellschaftlichen Wandlungsprozesse verliefen dabei selten gradlinig, wie die Beiträge, die sich vornehmlich mit der Bundesrepublik befassen, verdeutlichen.

Frank Bösch (Hg.): Wege in die digitale Gesellschaft. Computernutzung in der Bundesrepublik 1955-1990.
Ca. 320 Seite und ca. 12 Abb., geb., Schutzumschlag
ISBN: 978-3-8353-3290-4

https://www.wallstein-verlag.de/9783835332904-wege-in-die-digitale-gesellschaft.html

Mit offenen Karten: Computerisierung auf ARTE

99% des Internetverkehrs werden heutzutage über Unterseekabel abgewickelt. Diese Kabel haben nicht nur eine lange Vorgeschichte, die bis in die Zeit des Kalten Krieges zurückreicht. Sie haben mit der Zeit auch eine strategische Bedeutung gewonnen. Auf ARTE lief in der Sendung „Mit offenen Karten“ am 14. April 2018 eine sehenswerte Doku über die Infrastruktur des Internet. Die Autoren empfehlen am Ende das Buch unseres Projektmitarbeiters Martin Schmitt, „Internet im Kalten Krieg“. In seinem Buch verweist er auf die in der Dokumentation dargestellten langen Linien bis in die Gegenwart. Wir freuen uns sehr über die freundliche Empfehlung. Auch Nicole Starosielskis Buch „The Undersea Network“ hätte die Empfehlung verdient, eine weitere Leseempfehlung für am Thema Interessierte. Die Sendung ist noch bis zum 14. Juni in der ARTE Mediathek abrufbar.

Konf.: „Die Geschichte des digitalen Zeitalters“ (Zürich, 22.11.2018 – 23.11.2018)

Wie lässt sich die Geschichte des Digitalen Zeitalters schreiben? Auf die Frage, die unser Forschungsprojekt bewegt, wollen auf in einer Konferenz im November die TechnikhistorikerInnen Martina Heßler, David Gugerli gemeinsam mit Digital Humanists wie Stefan Zahlmann eine neue Perspektive werfen. Wie lassen sich digitale Geschichtswissenschaft und Digitalgeschichte verbinden? Wie lassen sich digitale Werkzeuge und Erkenntnismethoden nutzen, um deren Entstehungs- und Wirkungsgeschichte zu verstehen? Die Veranstaltung ist der Auftakt für eine neue Buchreihe zur „Geschichte des digitalen Zeitalters“. Bis zum 16. April 2018 können Abstracts für einen Vortrag eingereicht werden unter info.tg@history.gess.ethz.ch

https://www.hsozkult.de/event/id/termine-36583

.computerisierung

Abschlusstagung: „Wege in die digitale Gesellschaft. Computer und Gesellschaftswandel seit den 1950er Jahren“, 30.-31. März 2017, Potsdam

Welche Verbindung gab es zwischen digitalem und sozialem Wandel in Deutschland zwischen 1950-1990? Diese Frage stand von Beginn an im Mittelpunkt unseres von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Forschungsprojektes. Nach zweieinhalb Jahren Projektlaufzeit ist nun der Moment gekommen, die Ergebnisse unserer Untersuchungen mit der breiten Fachöffentlichkeit zu diskutieren. Hierzu laden wir herzlich vom 30.-31. März 2017 an das ZZF Potsdam. Das vollständige Programm:

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Tagungsbericht: Grundlagen der Digitalisierung

Im November 2016 richtete der SFB „Medien der Kooperation“ der Universität Siegen einen kleinen Workshop zu den Grundlagen der Digitalisierung aus. Im Mittelpunkt standen dabei die 1970er- und 1980er-Jahre als „Schwellenjahre der Digitalisierung“ sowie Fragen nach den Ursachen für den Wandel vom analogen ins digitale Zeitalter. Auf dem Geschichtsportal H/Soz/Kult ist nun der Tagungsbericht erschienen, geschrieben von Nicole Schäfer unter Betreuung von Christian Henrich-Franke, Universität Siegen.

Zum Tagungsbericht „Grundlagen der Digitalisierung“ von Nicole Schäfer.

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Call for Papers für die Jahrestagung der Gesellschaft für Technikgeschichte 2017

Kommenden Mai trifft sich die Gesellschaft für Technikgeschichte zu ihrer Jahrestagung in Braunschweig. Der Call for Paper bezieht sich dabei explizit auf die Forschung zur Computerisierung. So wird danach gefragt „wie die Digitalisierung der Lebens- und Ar-beitswelt vonstatten ging, mit welchen Bildern, Symboliken, Visionen und Wahrnehmungsweisen sie verbunden war“. Beiträge können bis zum 16. Januar 2016 eingereicht werden.

 

Call for Papers für die Jahrestagung der Gesellschaft für
Technikgeschichte 2017
Veranstaltungsort: TU Braunschweig
19.-21.5.2017

Deadline: 16.1.2017

Technisierte Umwelten
Die Schaffung hoch¬techni¬sierter Umwelten und künstlicher
Räume basiert auf technischen Systemen und
Steuerungsansätzen, die auf eine Kontrolle von Natur und
natürlichen Prozes-sen abzielen. Dies trifft auf Reinräume
in den Produktionsstätten der Mikroelektronik ebenso zu
wie auf die Überlebenstechniken in Polarstationen oder
ABC-Panzern. Ob Treibhäuser, Plantagen, Parkland¬schaften
oder Systeme des Hochwasserschutzes, sie alle basieren auf
einer historisch gesehen zunehmenden Techni¬sierung von
natürlichen Umwelten.

Ziel der Jahrestagung der gtg 2017 ist es, historische
Prozesse zu untersuchen, die der Be-herrschung, Gestaltung
und Erschaffung von natürlichen und künstlichen Umwelten
sowie der Eroberung und Erschließung extremer oder
künstlicher Lebensräume dienen. Staudäm-me als Mittel der
Regulierung, Agrotechniken, die durch Imitation oder
Integration natürlicher Prozesse Produktivität erhöhen
sowie Labore oder Raumfähren, die technisch kontrollierte
Umwelten gestalten, sind nur einige Beispiele. Zuletzt
sind mit virtuellen Welten und „aug-mented realities“
sowie Biofakten neue Phänomene zu beobachten, bei denen
Technisie-rungsprozesse nicht nur Ansprüche auf
Beherrschung, sondern auch die Schaffung alternati-ver und
hybrider Naturen zu versprechen scheinen. Die Grenzen von
Natur und Technik werden so zunehmend in Frage gestellt
und neu definiert. Diese Technisierungsprozesse sind nicht
nur als reine Erfolgsgeschichten zu beschreiben. Gerade
auch das Scheitern und die Grenzen der Technik und ihrer
Durchsetzbarkeit sind von besonderem Interesse, z. B.
nicht-intendierte Nebenfolgen von großräumigen Eingriffen
in die Natur, wissenschaftliche und öf-fentliche Debatten
um risikoreiche Großtechnologien, aber auch „blinde
Flecken“ von Pla-nungseuphorie und technischen
Machbarkeitsphantasien.

Die Gesellschaft für Technikgeschichte ruft zur Einsendung
von Abstracts (max. 400 Worte) und CV zur Jahrestagung am
19. bis 21. Mai 2017 an der TU Braunschweig auf.
Vorschläge zu vollständigen Sektionen sind ausdrücklich
erwünscht, aber auch Einzelbeiträge willkom-men.
Vorschläge sind bis zum 16. Januar 2017 erbeten an:
gtg2017@tu-bs.de

Mögliche Themenfelder umfassen u.a.:

Virtuelle Räume, „Augmented Realities“
Die Geschichte von Computertechnologien ist, etwa in ihren
technik-, wissenschafts- und alltagshistorischen
Dimensionen, in den vergangenen Jahren verstärkt ins
Zentrum der ge-schichtswissenschaftlichen Forschung
gerückt. Für die Jahrestagung der gtg werden in die-sem
Zusammenhang Fragen danach relevant, wie die
Digitalisierung der Lebens- und Ar-beitswelt vonstatten
ging, mit welchen Bildern, Symboliken, Visionen und
Wahrnehmungswei-sen sie verbunden war. Zu Fragen wäre etwa
nach den Kontinuitäten und Brüchen, wenn historische
Panoramen und Dioramen durch digitale virtuelle Räume
abgelöst werden.