Im Hintergrund eine Weltkarte, im Vordergrund viele Geräte aus verschiedenen Netztechnologien © SDTB / Grafik: polygraphdesign.com

Ausstellung: Das Netz. Menschen, Kabel, Datenströme

Am 9. September 2015 eröffnete das Deutsche Technikmuseum in Berlin seine neue Dauerausstellung mit dem Titel „Das Netz. Menschen, Kabel, Datenströme“. Damit greift es eine zentrale Entwicklung der Computerisierung auf und präsentiert in seiner Ladenstraße ausgewählte Exponate zur Geschichte und Verwendung des Netzes.

Die Bedeutung der Geschichte des Internet als zentraler Infrastruktur der Informationsgesellschaft wurde in diesem Blog bereits in einigen Beiträgen hervorgehoben. Nun hat sich das Deutsche Technikmuseum in Berlin diesem Thema gewidmet und stellt fest: Die Welt ist vernetzt! Dabei verfolgen die Kuratoren der Ausstellung, Eva Kurass und Bernd Lüke, die Entstehung der Netze bis in das 19. Jahrhundert zurück, um die Genese unserer heutigen Technologie darzustellen. Pfadabhängigkeiten und deren Bedeutung zeigen sich zum Beispiel daran, dass heutige Internetkabel  beispielsweise auf den Routen alter Telegraphenkabel aus dieser Zeit liegen. Dabei vertreten sie aber dezidiert keinen rein technikhistorischen Ansatz, sondern legen viel Wert auf Elemente der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte. Sie halten fest:

Die Ausstellung zeigt die Entwicklung der Netze aus drei unterschiedlichen Blickwickeln: Mit Blick auf die Menschen als Nutzer, aus der Perspektive der Netztechnik und mit dem Fokus auf die Inhalte, die über Netze vermittelt werden.

Neben der Netztechnik sind so die Menschen und ihr Wissen im Netz Schwerpunkte der Ausstellung. Aus der Sicht unserer Projektes sicherlich eines der Highlights ist das Cryptofon des Hackers Tron von 1998, der in der Berliner Hackerszene vor allem wegen seiner Bezahlfernseh- und Telefonkartenhacks bekannt war. Gleich im Foyer greift die Ausstellung die neusten Entwicklung der Netztechnologie auf und präsentiert sie in wechselnden Abständen in einer prominenten Vitrine. Derzeit sind dort die Prototypen LormHand und LormGlove aus dem Design Research Lab der Berliner Universität der Künste zu sehen. Mit diesen Handschuhen können „taubblinde Menschen Nachrichten digital empfangen und senden. … Beim Tastalphabet Lorm werden die die Buchstaben durch Antippen bestimmter Stellen in den Handinnenflächen dargestellt und können so von den Taubblinden erfasst werden“ (Eva Kudraß: Das Netz: Immer wieder neu). Ihnen ist damit die Möglichkeit gegeben, an den wichtigen gesellschaftlichen Diskursen und sozialen Vergemeinschaftungen, die sich zunehmend in das Internet verlagern, teilzunehmen.

Einen ersten Eindruck von der Ausstellung kann man bereits auf Youtube gewinnen, in dem der stellvertretende Museumsdirektor Joseph Hoppe durch die Ausstellung führt. Zudem wird die Ausstellung von einem Blog begleitet.

Die Öffnungszeiten des Museums:

Dienstag bis Freitag 9.00 bis 17.30 Uhr
Samstag / Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr
Montag geschlossen

Preise:

Normal Ermäßigt
Eintritt 8,00 EUR 4,00 EUR

 

Text: Martin Schmitt

Bildrechte: © SDTB / Grafik: polygraphdesign.com; Pressematerial des SDTB.

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